Es war schon einige Zeit her, seitdem ich das letzte Mal in Miami gewesen war. Um genau zu sein waren es sechs Monate. Bei meinem Abgang hatte ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ich war in einer Nacht und Nebelaktion verschwunden. Nicht einmal meinem bis dahin besten Freund Milo hatte ich Bescheid gegeben.
Warum war ich abgehauen? Ganz einfach. Ich hatte mich in die Person verliebt, in die ich mich eigentlich nicht verlieben wollte. Und diese Person war @Skayla Clary Wheeler . Alles hatte ganz harmlos begonnen. Ich sollte sie im Auftrag von Milo und Nathaniel King, den ich noch nicht getroffen hatte, aus den Klauen der Sons of Desert, einer berüchtigten Motorradgang holen. Anfangs lief alles problemlos. Keiner der Mitglieder schöpfte Verdacht. Ich spielte meine Rolle perfekt. Skayla und ich wurden schnell Freunde. Sie war wie eine kleine Schwester für mich. Doch dann kam der Tag, an dem sich unser Verhältnis ändern sollte. ich war mit einigen Mitgliedern auf Tour, als wir aus dem Hinterhalt beschossen wurden. Zum Glück wurde keiner von uns verletzt. Anders sah es auf der gegnerischen Seite aus. Als wir dann alle wieder auf den Hof des Clubhauses fuhren, kam Skayla auf mich zugerannt, und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss, denn ich konnte mich nicht gegen meine Gefühle wehren. Je mehr Zeit verstrich, umso stärker wurden meine Gefühle für Skayla. Doch ich durfte sie nicht lieben. Immerhin war sie die Schwester meines besten Freundes. Und so kam es, wie es kommen musste. Ich verdrückte mich wie ein elender Feigling.
Die nächste Zeit war die Hölle für mich. Ich litt wie ein Hund. Doch ich war zu stolz, um zurückzukehren. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich schob meinen Stolz beiseite, und fuhr zurück. Weil ich noch Prospekt war, war mein Verschwinden für den MC nicht so wichtig. Deswegen würden sie mich nicht für meine Flucht bestrafen. Aber eine Person würde mich abgrundtief hassen. Und ich hatte es auch nicht anders verdient. Denn wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte ich nicht anders reagiert. Bevor ich also klingelte, holte ich tief Luft, und bereitete mich auf das Schlimmste vor.